Ergotherapie
Ein Heil - und Gesundheitsfachberuf auf medizinischer, sozialwissenschaftlicher und handlungsorientierter Grundlage
Definition Ergotherapie
Ganzheitlich betrachten wir Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind. Wir unterstützen bei der Durchführung bedeutungsvoller Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit.
Übergeordnete Ziele
Spezifische Aktivitäten, Umweltanpassung und Beratung dienen dazu, Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung der Lebensqualität zu ermöglichen.
Grundannahmen der Ergotherapie
Menschen sind von Natur aus handelnde Wesen und Störungen oder Einschränkungen im Handeln erfahren. Das Handeln selbst oder die Umgebung kann als Ausgangspunkt für Veränderung genutzt werden. Aktivität und Teilhabe haben einen wichtigen Einfluss auf die Gesundheit eines Menschen.
Ärztliche Verordnung
Für ergotherapeutische Massnahmen benötigen Sie die Heilmittelverordnung Nr. 13, eine Privatverordnung oder eine BG-Rezept. Abhängig von der Erkrankung entscheidet Ihr Arzt darüber, ob die Ergotherapie für Sie geeignet und welches Heilmittel nötig ist. Die Verordnungsgrundlage sind die Heilmittelrichtlinien sowie der Rahmenvertrag Ergotherapie.
Ergotherapeutische Heilmittel und Leistungen neben der Therapie
Die Heilmittel der Ergotherapie unterscheiden sich in der Behandlungszeit als auch in den eingesetzten Behandlungsverfahren. Die Vergütung, die wir erhalten, ist immer aus der Behandlungszeit plus 15 Minuten berechnet. Nur so bekommen wir alle Tätigkeiten*, die wir neben der Therapie durchführen müssen auch vergütet.
*z.B. Durchführung + Auswertung der ergotherapeutischen Diagnostik und Befundung, Therapieplanerstellung, Vor- und Nachbereitung der Therapie, Dokumentation, Beratung, Arztberichte
30 Minuten Therapie · bei Schädigungen der motorischen Funktionen und Strukturen mit und ohne Beteiligung des peripheren Nervensystems und den daraus resultierenden Beeinträchtigungen der Aktivitäten und Teilhabe unter Berücksichtigung individueller Kontextfaktoren.
45 Minuten Therapie · bei Schädigungen der sensomotorischen und/oder perzeptiven Funktionen mit daraus resultierenden Beeinträchtigungen von Aktivitäten und ggf. der Teilhabe unter Berücksichtigung individueller Kontextfaktoren. Komplexes Therapieverfahren mit häufig mehreren Therapiezielen.
60 Minuten Therapie · bei Schädigungen mentaler Funktionen, insbesondere psychosozialer, emotionaler, psychomotorischer Funktionen und Funktionen der Wahrnehmung und der daraus resultierenden Beeinträchtigungen von Aktivitäten und ggf. der Teilhabe unter Berücksichtigung individueller Kontextfaktoren.
30 Minuten Therapie · bei Schädigungen der mentalen Funktionen, insbesondere der kognitiven Schädigungen und der daraus resultierenden Beeinträchtigungen von Aktivitäten und ggf. der Teilhabe unter Berücksichtigung individueller Kontextfaktoren.
Die Anwendung erfolgt während der Behandlungszeit und ergänzt eine motorisch-funktionelle oder sensomotorisch-perzeptive Behandlung.
Die Thermotherapie erleichtert oder verbessert die Behandlung oder macht diese überhaupt erst möglich.
Hand- oder Fingerschienen ergänzen im Einzelfall die Therapie und dienen der Lagerung, Fixation oder Korrektur von Extremitäten.
Physiologische Funktionen und alltagsrelevante Fähigkeiten werden so wiederhergestellt und unterstützt.